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Der Preis ist heiß ... in der Hauswirtschaft

Welcher Preis ist gerechtfertigt für hauswirtschaftliche Dienstleistungen?  

 

Die Spanne von "billig" bis (gefühlt) sehr teuer ist groß.

10,00 € - 15,00 € sind die üblichen Preisen, die man im Internet und bei Privatanzeigen findet. 

Diese machen den Großteil der Preise aus, die offen kommuniziert werden. 

Dabei handelt es sich i.d.R. um Privatanzeigen in den verschiedenen Internetportalen wie z.B. Ebay Kleinanzeigen oder in den Stadtteilzeitungen. 

 

Bei Unternehmen und Agenturen variieren die Preise ebenfalls deutlich.

Zwischen ca. 20,00 € - 45,00 € pro Stunde ist da die Spanne. 

 

Doch, wie kommen diese riesigen Preisunterschiede zustande? 

 

Fangen wir mal mit den Unternehmen an. 

Ist das Unternehmen ein "echtes" Unternehmen oder ein "Kleingewerbe?

 

Ein als Kleingewerbe angemeldete Unternehmen zahlt

  • keine 19 % gesetzliche Mehrwertsteuer
  • Häufig bei Soloselbständige ...

Im direkten Vergleich:

Ein Unternehmen mit einem  "normalen Gewerbe"  zahlt 19 % gesetzliche Mehrwertsteuer. 

 

Rechenbeispiel 1:

  • 15,00 € Preis pro Stunde für eine "Kleingewerbe" bedeutet = 15,00 € Umsatz
  • 15,00 € Preis pro Stunde für ein "normales Unternehmen  bedeutet
  • = 15,00 € / 1,19 = 12,61 € Umsatz - NICHT Gewinn pro Stunde
    • 2,39 € führt das Unternehmen an das Finanzamt ab als "durchlaufenden Posten".

Unternehmen / eine Agentur beschäftigen meist Angestellte, die diese hauswirtschaftlichen Dienste ausführen. 

Soloselbständige haben keine Personalkosten und sind i.d.R. als Kleingewerbe angemeldet. 

 

 

Thema Personalkosten: 

Personalkosten bestehen aus folgenden Bestandteilen: 

  • Stundenlohn 
  • Sozialbeiträge - zwischen 23 % - 33 % zusätzlich zum Stundenlohn
    • Krankenversicherung
    • Rentenversicherung
    • Arbeitslosenversicherung 
    • Pflegeversicherung 
    • Unfallversicherung 
  • Betriebshaftpflichtversicherung - für den Schadensfall 
  • bezahlte Urlaubstage -
    • 20 Urlaubstage bei einer 5-Tage-Woche - (das gilt ebenfalls für Minijobber*innen) 
  • Weiterbildungen / Schulungen

Rechenbeispiel 2: 

Bei einem Stundenlohn von 15,00 € muss ein Unternehmen zusätzlich bis zu 33 % Sozialbeiträge zahlen. 

Das bedeutet:

15,00 € zzgl. 33 % = 19,95 € / pro Stunde zahlt das Unternehmen pro Stunde für den / die Mitarbeiter*in.

Die bezahlten Urlaubstage sind noch unberücksichtigt, genauso wie mögliche Krankheitstage. 

 

Rechenbeispiel 3:

19,95 € / pro Stunde zzgl. mögliche Krankheit und Urlaub 

= mindestens 26 € / pro Stunde an Personalkosten für den oder die Mitarbeiter*in zahlt das Unternehmen. 

 

Nehmen wir einfach mal an, der (End)Kunde zahlt 40,00 € pro Stunde inkl. 19 % gesetzliche Mehrwertsteuer. 

Was kommt dann als "Gewinn" beim Unternehmen an? 

 

40,00 € geteilt durch 119 x 100 = 33,61 € netto - die Differenz erhält das Finanzamt

 

33,61 € / pro Stunde - 26,00 € = 7,61 € / pro Stunde - das bleibt zunächst übrig für das Unternehmen. 

 

Von dem "Erlös" von 7,61 € sind noch weitere Kosten zu tragen. (z.B. Büromaterial, Bürokosten, Porto, Marketing) 

Zur Erinnerung: Die Berechnung basiert auf 40,00 € pro Stunde / Endkunde und 15,00 € Stundenlohn des Mitarbeiters. 

 

 

Ist es jetzt verständlich, worin die preislichen Unterschiede liegen? 

Bei Fragen gerne den Kontakt aufnehmen. 

 

Mit freundlichen Grüßen 

Sabine Sernau / Inhaberin ZeitforMi - www.zeitformi.de 

 

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